Normative binäre Konzepte wie Recht und Unrecht stecken in der Krise. Alternativen hierzu sind bislang nicht in Sicht. Die Politikwissenschaftlerin Nikita Dhawan analysiert die noch immer ausstehende Dekolonisierung des globalen Nordens und Südens und fordert einen transnationalen Gerechtigkeitsbegriff. Zum Beitrag...
Mit jedem medialen Wandel verhandeln Bilder das Sichtbare und das Unsichtbare aufs Neue. Der Kunsttheoretiker und Vordenker der Bildwissenschaften W.J.T. Mitchell wagte 1986 eine Untersuchung der Zusammenhänge des Sichtbaren und des Sagbaren. Ein Auszug aus seinem legendären Aufsatz zur Reproduktion von kulturellem Wissen in Bildern – angesichts gegenwärtiger Bildpolitiken des Techno-Kapitalismus aktueller denn je. Zum Beitrag...
Gewisse Wörter bestimmen unseren Alltag seit geraumer Zeit, eines davon ist: Angst. Im Zusammenhang mit Flucht, Migration und vermeintlicher Überfremdung fiel es in letzter Zeit besonders häufig. Reflektionen zu einem Gespräch zwischen dem Lyriker und Autor Sinan Antoon, dem Kulturwissenschaftler Joseph Vogl und dem Anthropologen Allen Feldman im HKW über ein Gefühl, das sich auch die Politik zunutze macht. Zum Beitrag auf Englisch...
Der Kultur- und Medientheoretiker Benjamin Steininger von der Gruppe Beauty of Oil erläutert die Verschmelzung der Kohle- mit der Petrochemie seit den 1920er Jahren und skizziert ihre weitreichenden Folgen vom Zweiten Weltkrieg bis heute. Zum Beitrag...
Lebensraumkonzepte haben ihre eigene Zeit. Die Medienhistorikerin Orit Halpern beschreibt die ingenieursgetriebenen Transformationen von Architektur und Design seit der Mitte des 20. Jahrhunderts und wie sie zu Vorstellungen eines technischen Habitats führten. Zum Beitrag...
1948 – ein visionärer Moment, in dem Anti-Genetik, Ideologie und die Untersuchung des Lebens in anderen Welten einander beflügelten. Der Biologiehistoriker Luis Campos wirft ein Schlaglicht auf die „Avant-Garden“ der Züchtungsbiologie, auf ihre Ideen zur Kreierung neuer Organismen und Habitate. Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Zukunftsvisionen von einst Wirklichkeit werden? Zum Beitrag...
Manchmal machen Wörter, was sie wollen. Wer wüsste das besser als Herta Müller? Seit Jahrzehnten beschäftigt die Literaturnobelpreisträgerin sich mit der Widerspenstigkeit und mit der Durchlässigkeit von Sprache. In der kommenden Ausgabe der Gesprächsreihe Wörterbuch der Gegenwart diskutiert sie mit dem Schriftsteller Marcel Beyer darüber, wann Sprache zum Ausdruck des Widerstands wird und wann zum Instrument der Machtausübung. Aus diesem Anlass ein Text aus einer Anthologie der Zeitschrift für Literatur Akzente. Zum Beitrag...
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Kunstformen und politischen Systemen? Rabih Mroués Arbeiten kreisen um die gesellschaftliche Situation im Libanon und den östlichen Mittelmeerraum. Für „Why Are We Here Now?“ untersucht er mit Vertreter*innen der Nach-Bürgerkriegs-Kunstszene libanesische Identitätsentwürfe und die besondere Stellung der Lecture Performance. Zum Beitrag...
Welche Form des Theaters kann veränderte Realitäten reflektieren? Mit der Journalistin Katja Petrowskaja spricht der Künstler und Theaterautor Mohammad Al Attar über Noam Chomsky und die internationale Linke, über Migration und militärische Konflikte als gelebte Erfahrung und Theater als politisches Werkzeug. Zum Beitrag auf Englisch...
Wie kaum ein anderer Ort wird aktuell das syrische Aleppo mit Krieg und Zerstörung in Verbindung gebracht. Der Künstler Mohammad Al Attar widersetzt sich solchen medialen Festschreibungen. Ein Gespräch über intime Narrative, geliebte Orte und widerständige Erinnerung. Zum Beitrag...
Eisenbahnen bilden nicht allein Infrastrukturen. Ihre Schienennetze erzählen auch Geschichten des Kolonialismus und seiner Folgen, so die These der Kuratorin Adania Shibli. Auf ihre Einladung schreibt der Schriftsteller und Filmemacher Philip Rizk über seine Reise von Berlin bis an die Grenze Syriens im Sommer 2017, inspiriert von Alexander Berkman (1870–1936), Anarchist und wichtige Figur des damaligen Widerstandes gegen den US-amerikanischen und russischen Imperialismus, der vor fast 100 Jahren auf den Schienen der Bagdad-Bahn reiste. Zum Beitrag auf Englisch...
Per Zug von Berlin nach Bagdad, von Damaskus nach Mekka: heute kaum vorstellbar – doch das war nicht immer so. Die Autorin und Kulturwissenschaftlerin Adania Shibli über die Geschichte(n) hinter ihrem Programm „After the Wildly Improbable“, über verbotene Bücher, die Utopie des Reisens und Schienen als Zeugen. Zum Beitrag...
Wo enden Toleranz und Laissez-faire? Wann werden Schweigen und Auslassungen zu Gewalt? Die Schriftstellerin Taiye Selasi thematisiert in ihren afrofuturistischen Erzählungen und Romanen gesellschaftlich akzeptierte Formen des Wegsehens und des Nicht-Einmischens. Der Kulturtheoretiker David Theo Goldberg blickt auf rassistische und identitär motivierte Gewaltauslassungen, während der Historiker Achille Mbembe der Normalisierung des strukturellen Verlassens ganzer Bevölkerungsgruppen auf den Grund geht. Die Schriftstellerin Jessica Lauren Elizabeth Taylor fasst ihre Positionen zusammen und skizziert verschiedene gesellschaftliche Phänomene vor dem Hintergrund steigender Gewaltpotenziale. Zum Beitrag auf Englisch...