Sprache ist mehr als nur Phonetik, sie ist Information. Die Literaturwissenschaftlerin Lydia H. Liu beschreibt, wie nach dem Zweiten Weltkrieg unterschiedlichste Wissenschaftsdisziplinen – von der Kybernetik, Linguistik und Psychoanalyse bis hin zu Molekularbiologie – daran beteiligt waren, alphabetische Schriftsprache in digitale Informationsprozesse einzuschreiben, und so eine neue Spezies, den „Freudianischen Roboter“, erschufen. Zum Beitrag...
1970 begann unter Präsident Salvador Allende die Produktion eines ungewöhnlichen Fahrzeugs in Chile. Der Yagán stand für den Umgang mit Technologien im chilenischen Sozialismus und für die Realisierung von Allendes utopischem Projekt. Eden Medina erzählt von der Entstehung dieses preiswerten Nutzfahrzeugs und davon, wie es in die Geschichte Chiles einging. Zum Beitrag...
Die Technosphäre, so scheint es, wird unter anderem durch Aktivitäten an der Schwelle zwischen „realen“ und digitalen Bereichen definiert. Mit der Musikerin und Autorin Annie Gårlid spricht der Produzent James Whipple (alias M.E.S.H.) über sein neustes Album Hesaitix, die akustische Erschaffung von Welten, Gemeingut und mehrdeutige Territorien. Zum Beitrag auf Englisch...
Die iranische Insel Kisch hat eine besondere Stellung. Aus politischer und ökonomischer Hybris entstand hier eine globalisierte Freihandelszone. Die Künstler*innen Nasrin Tabatabai und Babak Afrassiabi erzählen die Geschichte der Insel und eines ungewöhnlichen Schiffswracks. Zum Beitrag...
Die binäre Gegenüberstellung von „Rasse“ und Technologie ist ein äußerst problematischer Teil des westlichen Zivilisationsnarrativs. Der Literaturwissenschaftler Louis Chude-Sokei zeigt mit Hilfe von historischen Beispielen und Science-Fiction seine Absurditäten auf. Zum Beitrag...
Der Kultur- und Medientheoretiker Benjamin Steininger von der Gruppe Beauty of Oil erläutert die Verschmelzung der Kohle- mit der Petrochemie seit den 1920er Jahren und skizziert ihre weitreichenden Folgen vom Zweiten Weltkrieg bis heute. Zum Beitrag...
Lebensraumkonzepte haben ihre eigene Zeit. Die Medienhistorikerin Orit Halpern beschreibt die ingenieursgetriebenen Transformationen von Architektur und Design seit der Mitte des 20. Jahrhunderts und wie sie zu Vorstellungen eines technischen Habitats führten. Zum Beitrag...
1948 – ein visionärer Moment, in dem Anti-Genetik, Ideologie und die Untersuchung des Lebens in anderen Welten einander beflügelten. Der Biologiehistoriker Luis Campos wirft ein Schlaglicht auf die „Avant-Garden“ der Züchtungsbiologie, auf ihre Ideen zur Kreierung neuer Organismen und Habitate. Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Zukunftsvisionen von einst Wirklichkeit werden? Zum Beitrag...
Die kategoriale Trennung zwischen Mensch, Technologie und Natur funktioniert nicht mehr. In der Technosphäre materialisiert sich ihre Verflechtung. Wie lässt sich dieses soziotechnische Gefüge und seine Dynamik erfassen? Die Herausgeber*innen des Technosphere Magazine, Katrin Klingan und Christoph Rosol, erläutern das explorative Publikationsprojekt und wie es sich der Substanz und Varianz der Technosphäre nähert. Zum Beitrag...
Acht Tage lehren, lernen, experimentelle Formen der Wissensproduktion und -aneignung austauschen. Der Technosphere Campus am HKW widmete sich einem Thema, das mehr und mehr weltbestimmend wird: der Technosphäre. In Zeiten, in denen nicht nur „smart“-Produkte Technologie und Leben untrennbar verschmelzen, sondern mit Hilfe von Algorithmen der Mensch ebenso wie seine Umwelt umfassend berechnet wird, ist ein Phänomen entstanden, das dringend der Erforschung bedarf. Brian Holmes, Kulturkritiker und Co-Leiter des Seminars „Governing the Anthropocene“, berichtet.
Zum Beitrag auf Englisch...Eine neue Komponente des Erdsystems ist im Entstehen, vergleichbar in ihrer Wirkmacht und Funktion mit der Bio- oder Hydrosphäre: die Technosphäre. Sie bildet sich im Zusammenwirken natürlicher Umwelten mit gewaltigen soziotechnischen Kräften und einer wachsenden „technologischen Artenvielfalt“. An den drei Themenabenden von Technosphärenwissen gaben Wissenschaftler*innen und Künstler*innen Einblicke in die gegenseitige Bedingtheit von Wissensproduktion und Technosphäre. Die Schriftstellerin Adania Shibli war dabei und hat sich ihre eigenen Gedanken gemacht. Zum Beitrag auf Englisch...
Die dystopische Videoserie „The Common Sense“ dreht sich um „The Patch“. An den Gaumen geklebt überträgt diese Prothese die Gefühle und körperlichen Empfindungen anderer. In zeitlichen und räumlichen Sprüngen zeigt die Videoarbeit die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die das Gadget auslöst – von der absoluten Überwachung im Arbeitsalltag bis zur einer pornografischen Ökonomie. Im Interview mit Bert Rebhandl spricht die Künstlerin Melanie Gilligan über Geräte, Fernsehserien und Neurowissenschaften. Zum Beitrag...
Kann man sagen, dass die Technologie heute in ihren globalen Auswirkungen mit der Natur und der Gesellschaft in Konkurrenz tritt? Der Medienphilosoph Erich Hörl und der Geowissenschaftler Peter K. Haff diskutieren die Technosphere: Wie wurde aus Technologie ein semiautonomes Ökosystem? Zum Beitrag...