Sprache ist mehr als nur Phonetik, sie ist Information. Die Literaturwissenschaftlerin Lydia H. Liu beschreibt, wie nach dem Zweiten Weltkrieg unterschiedlichste Wissenschaftsdisziplinen – von der Kybernetik, Linguistik und Psychoanalyse bis hin zu Molekularbiologie – daran beteiligt waren, alphabetische Schriftsprache in digitale Informationsprozesse einzuschreiben, und so eine neue Spezies, den „Freudianischen Roboter“, erschufen. Zum Beitrag...
Die Technosphäre, so scheint es, wird unter anderem durch Aktivitäten an der Schwelle zwischen „realen“ und digitalen Bereichen definiert. Mit der Musikerin und Autorin Annie Gårlid spricht der Produzent James Whipple (alias M.E.S.H.) über sein neustes Album Hesaitix, die akustische Erschaffung von Welten, Gemeingut und mehrdeutige Territorien. Zum Beitrag auf Englisch...
Zum Auftakt der Programmreihe Staat 1-4 (2016-2018) von Rimini Protokoll im Dezember 2016 fragte der Philosoph Boris Buden, ob die Demokratie tot sei. Ein gutes Jahr später, anlässlich der Präsentation der gesamten Tetralogie in Berlin, stellt er sich erneut der Frage nach dem Schwinden des staatlichen Einflusses in der politischen Sphäre und der historischen „Wahrheit“ der modernen Demokratie. Eine Hommage an Rimini Protokolls „Expert*innen des Alltags“. Zum Beitrag...
Mit dem dritten Teil seiner Tetralogie Staat 1–4 erforscht Rimini Protokoll die Geheimnisse von Big Data. Welche Bedeutung der digitale Raum für demokratische Prozesse hat, wie das Internet mit alternativen Partizipations-Angeboten vor allem großen Firmen in die Hände spielt und warum Politik und Wirtschaft im digital age kaum noch voneinander zu trennen sind – darüber schreibt der Internet-Theoretiker Evgeny Morozov im Journal. Zum Beitrag...
Wie könnte Schule anders sein? Vor 100 Jahren mobilisierte die Zukunft der Bildung die Imagination von Künstler*innen und Wissenschaftler*innen. Heute hingegen mangelt es oft an Vorstellungskraft, wenn es um alternative Zukunftsentwürfe gehen soll. Wie geht Schule mit dem Wandel der Zeit um, mit Digitalisierung und anderen Herausforderungen? Und wie entwickeln Schüler*innen wie Lehrkräfte eine neue Handlungsfähigkeit? Ein Bericht über die Konferenz „Schools of Tomorrow“. Zum Beitrag...
Vor 100 Jahren versuchten Reformpädagog*innen weltweit, Grundlagen für ein neues Lernen und Lehren zu schaffen. In dem langfristig angelegten Praxisprojekt Schools of Tomorrow, das die Ansätze von damals aus heutiger Perspektive untersucht, experimentieren Künstler*innen, Pädagog*innen und Wissenschaftler*innen mit neuen Lernformaten. Kuratorin Silvia Fehrmann und Daniel Seitz von Jugend hackt sprechen über alternative Ansätze, den komplexen Alltag der neuen Generation und über selbstständige Kinder. Zum Beitrag...
Die dystopische Videoserie „The Common Sense“ dreht sich um „The Patch“. An den Gaumen geklebt überträgt diese Prothese die Gefühle und körperlichen Empfindungen anderer. In zeitlichen und räumlichen Sprüngen zeigt die Videoarbeit die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die das Gadget auslöst – von der absoluten Überwachung im Arbeitsalltag bis zur einer pornografischen Ökonomie. Im Interview mit Bert Rebhandl spricht die Künstlerin Melanie Gilligan über Geräte, Fernsehserien und Neurowissenschaften. Zum Beitrag...
Seit dem Sommer der Migration 2015 zeigt sich: Selbstermächtigung und digitale Werkzeuge sind wesentlich, für Geflüchtete ebenso wie für Ehrenamtliche und Aktivist*innengruppen. Ihr Handeln in Eigeninitiative hat einen gesellschaftlichen Wandel in Gang gesetzt, den es jetzt zu gestalten gilt. Angela Dreßler über die entstehende Zivilgesellschaft 4.0, über die Neuankommenden, über die, die nicht kommen – und warum sie es nicht tun. Zum Beitrag...