1
In dem Dorf der Ahnen hat die Industrie den Reis vertrieben,
die Frösche, die Vögel; all diesen Waisen
ist auch genommen das reine Blau.

Das Flüsschen Li spuckt schwarzes Blut,
der Reis Zhou hat seine Eltern verloren,
die Wolken Zhao leiden an Tuberkulose.
Ein Bauernführer montiert flugs Elektronikteile,
Ein anderer betätigt angestrengt die Ramme.
Yuyang, ach, Yuyang, es geht um Leben und Tod.

Auf Erden, da brennen die Bücher,
da werden Menschen lebendig begraben.
Industrie folgt auf Industrie,
werden nicht so zu viele Ungeheuer geboren?
Bis eines plötzlich hervorschießt,
um sich an uns zu heften?
Ich beginne, mich zu erinnern,
zu erinnern an Fische,
an Blumen, zu erinnern an Vögel, an Schädlinge.

2
Die Tang-Zeit: Eine Päonie, sie überlebte die Nördliche Song-Zeit,
sie ging über Qinchuan hinaus, erlesen, wie sie war,
überlebte sie auch die Qin-Zeit unter dem Mond, die Han-Zeit
unter dem Himmel, sie strich durch die Südliche Song-Zeit
zumindest achthundert Meilen,
sie strich im Süden
durch das Dorf der Ahnen.
Durch die Straßen, an den Wachen vorbei,
passierte die Uniformen,
die Überprüfung von Kurzaufenthalten,
die Festnahmen.

Ich machte mich aus den Versen des Großdichters auf und davon.
Die Tang-Zeit, sie eilte in schwerem Regen,
sie entschwand in schwerem Regen
mitten am Himmel.
Sie stand bei der Öffentlichen Sicherheit,
sie verkrümelte sich mit der schäbigen Pose der Päonien dreimal und
weinte nicht zum Aushalten.

Eine Blüte, wie weit kann ihr Aufstand gehen?

3
Zur Xia-Zeit war da ein Handwerkerchen von klassischer Art.
Er berührte das Holz, das nichts war als der schöne Laut einer Laute.
Zur Ming-Zeit war da ein Büttel hinter sechs Toren, der rührte
an das Dorf der Ahnen, da gab es Eisenwaren,
den Klang von splitternden Knochen, einen Fremden,
der brach den Laut der Blumen gewaltsam auf.

Er
patrouillierte von der Fabrik im Osten zur Fabrik im Westen,
gab sich wilder als jedes Amt, machte sich an die Frauen
anderer heran, nahm Schutzgeld.

Zur Mongolen-Zeit war da Herr Eisenholz.
Ein Arbeiterchen auf einer Baustelle, ein Nachfahre der Mongolen,
tätowiert, schweißtriefend im Traum, die Brust geweitet zur Taktik,
doch langsam, ach, guter Mann,
verbirg dich mit mir ein Weilchen
im D-Dur einer alten Laute, ziellos
in Stahlstäben
und im Zement.

Nach der Mongolen-Zeit
waren da die Verfolgungen zur Ming-Zeit,
viel an der Zahl. Er war kein Spitzel der letzten Dynastie, er ist ein Proletarier.

4
Die Sui-Zeit, ach, die Sui-Zeit, eine Sängerin
in rot wirbelndem Gewand, ein schöner Spuk,
so luftig, auf und nieder.
Sie war nur ein Name, ein Familienname,
mit drei Vornamen, sie alle endeten
im Sitz der Familie Yang.

Seide mit dem Geruch von Minze.
Blüten auf der Erde,
Orkane
im Tränenmeer dreimal die Runde.

Zur Sui-Zeit auf dem Weg weinend zum Sammellager von Kampfer,
ausgelöst wurde da ein Bruder der Jin-Zeit,
der das Eisen schlug, der eine Weise zupft.
Im letzten Jahr wurden Muskeln und Knochen zuschanden.
Im letzten Jahr fehlte die Kraft einer jeden Rede.
Die Tränen machten erneut dreifach die Runde mitten im Orkan.

So barg das Weinen den Gelben Strom,
so barg der Gelbe Strom einen jeden Schrei.

5
Der kleine Mond am Ende der Großen Mauer
so licht.
Die junge Prinzessin des Mongolen, die junge Schwester des Mongolen.
Kinderarbeit.

Sie sieht den lichten Mond, die Sichel, das Messer.
Zu Monatsbeginn Maloche.
Am fünfzehnten schwanger.
Am dreißigsten Abtreibung.
Weg, weg, weg.
Die junge Gebärmutter, weg und unfruchtbar dank Sichel.

Sie sieht die Nacht, die Nacht ist weiß und unfruchtbar.
Ein Glanz und seine Drehung.
Ja, ein Stern namens Weißer Zwerg, Zeit und Raum gekrümmt,
so viele gekrümmte kleine Marionetten.
Sie alle kommen zusammen auf gekrümmtem Pfad,
um Überstunden zu machen, um mehr zu malochen.
Die Arbeiterinnen wollen alle ausbüchsen,
nach Dänemark. Andersen ist ihr Vater,
seine Märchen sind ihre Mutter.

6
Zement zu Zement, bleibt da noch etwas von der Erde?
Die Saat allein weiß es.
Die Industrie lässt Abwässer in die Flüsse ein,
ist da noch groß ein Fluss? Die Fische wissen es.

Made in China.

Ich begegne der Urzeit und der Neuzeit.
Ein Fremder ohne Finger
schüttet aus sein Wasser vor dem Mond.
Einem Chinesen
bleibt eine halbe Lunge, um zu schelten
die Hundstage der Ahnen im Dorf,
dies vor großem Berg, dies vor großem Fluss.

Die beiden Halunken,
hinausgeworfen aus der Fabrik von weißer Katze, schwarzer Katze,
hängen am Ruch von Kriegswirren.
Das Bruttosozialprodukt der Industrie steigt,
die Landwirtschaft steht sich besser, vom Magen her gesehen.

Das Buch der Lieder sorgt sich in Teilen
um eine fette Ratte, die Kornspeicher abnagt.
Die beiden Halunken sorgen sich um eine Katze,
die zwanzig Provinzen tilgt.

Übersetzt von Wolfgang Kubin