Die neuen Technologien zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind so zukunftsweisend wie mörderisch – Giftgas tötet flächendeckend, Kunstdünger ermöglicht die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung. In Kombination mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem, das die Zukunft als auszubeutende Ressource begreift, ist eine Entwicklung in Gang gekommen, die auf individueller Ebene in einer von Algorithmen definierten Konsumwelt und auf gesellschaftlicher Ebene in einer von Sachzwängen getriebenen Politiklogik mündet. Dem gilt es, so Bernd Scherers Diagnose, „mit den Mitteln ästhetischer Imagination, einer konzeptionellen Reflexivität und einem zivilen Engagement neue Denk- und Handlungsmodelle entgegenzustellen“.